Trafoturm-
Projekt
im Landkreis Nienburg
Mit der Umstellung auf Erdverkabelung werden Trafotürme häufig technisch nicht mehr genutzt. Dennoch ist ihr Erhalt lohnenswert. Zum einen als lange Zeit das Dorfbild prägende Gebäude, deren Verlust schade wäre, zum anderen als Rückzugsort für kulturfolgende Tiere.
So bieten die nach dem Ausbau der Isolatoren zurückbleibenden Öffnungen ideale Einflugmöglichkeiten für Schleiereulen. Auch Turmfalken nehmen hoch oben außen am Turm angebrachte Nisthilfen gut an – oder vertreiben auch mal die Schleiereulen aus ihrem Kasten.
An sonnenbeschienenen Südseiten der Gebäude siedeln sich wärmeliebende Insekten gerne an, sei es in Insektennisthilfen für solitär lebende Wildbienen oder in speziellen Hornissenkästen.
Auch Fledermäuse schätzen ungestörte Sommerquartiere sehr, besonders wenn sie durch unterschiedliche Ausrichtung mal mehr, mal weniger warme Unterschlupfmöglichkeiten bieten.
Natürlich werden auch Nisthöhlen für Meise & Co. genutzt, diese sollten allerdings keinesfalls in der prallen Sonne hängen, das wäre für die Jungvögel fatal.
So hat der NABU Nienburg, als in Schessinghausen der Trafoturm zur Nachnutzung angeboten wurde, die Gelegenheit zur Übernahme genutzt. Konrad Löhmer und Wilhelm Sprick gründeten die „Trafoturm AG“ und der erste Turm in Schessinghausen an der Straße „ In der Blankenau“ wurde als Tierhotel hergerichtet und am 18.06.2006 öffentlich vorgestellt.
Ein Jahr später, am 03.10.2007, konnte der Trafoturm in Warmsen eingerichtet werden, in dem seither regelmäßig Turmfalke und Schleiereule nisten. Am 18.07.2012 kam der Trafoturm in Pennigsehl dazu, der auf Anregung der Anwohner in „Gröönbrink“ umbenannt wurde. Hier nutzen auch schon mal Hornissen den Schleiereulenkasten und Fledermäuse die Meisenhöhle.
Aus Altersgründen wurde die Trafoturm AG im Mai 2017 in neue Hände gelegt und am 08.06.2017 mit dem vorerst letzten Turm in Reese ergänzt. Auch hier zog sofort die Schleiereule nach erfolgter Installation des Schleiereulenkastens ein.
Bei Übernahme eines Trafoturms müssen Zwischenböden eingezogen und Leitern bereitgestellt werden, um Nisthilfen montieren und kontrollieren zu können. Für den Einbau von Schleiereulenkästen werden Isolatoren entfernt und störende Maueröffnungen geschlossen. Regelmäßig werden die Nisthilfen kontrolliert, gereinigt und der Zustand des Gebäudes in Augenschein genommen.
Wer Lust hat sich an den Aufgaben zu beteiligen, kann sich bei Danièle Duske melden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Ansprechpartnerin:
Danièle Duske
Telefon: 0175 7340492
E-Mail: D.Duske@NABU-Nienburg.de